Der wunderschöne Mikado wurde ein paar Jahre von einem Jäger für die Jagd genutzt bzw. ausgenutzt. Mikado hat sicherlich gute Dienste erwiesen, denn sonst würde er wahrscheinlich nicht mehr leben. Es ist nämlich grausame Tradition „unerfolgreiche” Galgos für eine schlechte Jagd zu bestrafen. Dafür werden sie ausgehungert, misshandelt, ihnen die Knochen gebrochen oder sie werden aufgehangen. Leider zählen ein guter Charakter und ein liebevolles Wesen nicht, wenn man ein Jagdhund ist. Denn Galgos, Podencos und andere Jagdhunde sind vom spanischen Tierschutzgesetz ausgeschlossen, da sie zu den Nutztieren zählen. Tierschützer im ganzen Land kämpfen für die Rechte dieser Hunde, doch die Jagdlobby ist sehr mächtig und gut in wichtigen Bereichen wie der Politik vernetzt. Wir hoffen, dass sich irgendwann etwas ändern wird und es nicht mehr Tradition sein darf, Tiere zu quälen.

Es ist zwar traurig, es so zu sagen, doch Mikado hatte noch Glück. Der Jäger hatte ihn am örtlichen Tierheim abgeladen, anstatt ihn irgendwo im nirgendwo auszusetzen, in einen Brunnen zu werfen oder ihn selbst zu töten. Er konnte den Hund nicht gebrauchen, da er angeblich ständig von seinen anderen Hunden angegriffen wurde. Vielleicht stimmte das und all sein Narben stammen davon und nicht von Schlägen. Doch der wahrscheinlich ausschlaggebende Grund, Mikado loszuwerden, war wohl seine Leishmaniose-Erkrankung. Es wäre mit Kosten und Mühen verbunden gewesen, Mikado behandeln zu lassen und sich um ihn zu kümmern, daher musste er sicherlich weg.

Die Mitarbeiterinnen unseres privat geführten Partnertierheims La Huella Roja entdeckten Mikado im städtischen Tierheim, der Perrera, denn sie holen dort Hunde raus, wenn bei ihnen Plätze frei sind. Das tun sie, da die Zustände in der Perrera katastrophal sind und alte, kranke oder schwer vermittelbare Hunde eingeschläfert werden. So kam Mikado am 19.04.2022 nach La Huella Roja, denn er wäre sonst auf der Tötungsliste gelandet.

Mikados Leishmaniose ist seitdem in Behandlung und er ist medikamentös gut eingestellt. Seine Erkrankung mindert nicht seine Lebensqualität. Mikado schaut irgendwie immer ein wenig traurig, aber er ist eigentlich ein zufriedener und genügsamer Rüde. Er trägt zwar viele Narben aus seiner Vergangenheit auf dem Körper, doch seine Seele hat diese zum Glück gut überstanden. Er ist ein Menschenfreund, immer freundlich, mag es sehr gestreichelt und beachtet zu werden und hat viel Liebe zu geben. Und dass er ein wunderschöner und stattlicher Hund ist, müssen wir wohl kaum erwähnen.

Um das Tierheim La Huella Roja finanziell zu entlasten und gerade bei der Versorgung von Hunden wie Mikado zu unterstützen, suchen wir Patinnen und Paten. Durch die finanzielle Entlastung ist das Tierheim in der Lage, freie Plätze mit Hunden aus der örtlichen Perrera zu besetzen.