Der kleine Náutico wurde von einem Tierschützer in einer kleinen Schlucht in der Nähe eines Bergortes gefunden. Er war sehr verängstigt, doch konnte sein Retter ihn behutsam sichern, denn er konnte wenigstens nicht vor ihm flüchten. Der arme Kerl war total durch den Wind, hungrig und durstig, aber ihm fehlte augenscheinlich sonst nichts und er war auch nicht verletzt. Der Tierschützer hatte selbst keine Option ihn unterzubringen, denn seine Organisation kümmert sich ausschließlich um notleidende Katzen. Also kontaktierte er unser Partnertierheim La Huella Roja, das zum Glück noch Platz für ihn hatten. So wurde Náutico am 29.08.2023 Teil des Tierheims.

Seitdem konnte er zwar vor allem zur Tierheimleiterin Alicia eine Bindung aufbauen und sein Misstrauen vor ihr ablegen, aber fremde Menschen machen ihm sehr viel Angst. Er braucht viel Geduld und sein Vertrauen hängt an einem dünnen Faden. Man darf ihn nicht überfordern oder gar zu Sachen zwingen, das bestärkt ihn darin, weiterhin zu glauben, dass man Menschen besser nicht trauen darf. Ihm ein Halsband oder ein Geschirr anzulegen, ist für ihn wirklich schlimm. Allein der Versuch kann sogar die Bindung zu Alicia wieder erschüttern. Er muss schlimmes erlebt haben, ihm hat jemand sicherlich körperlich und emotional sehr weh getan.

Ein Hund wie er, was seine Größe angeht, seine Optik und auch das nette Wesen, das in ihm steckt, ist eigentlich sehr gut vermittelbar. Er hätte es nicht schwer, ein Zuhause zu finden, hätte es nicht Menschen gegeben, die ihm ein Trauma verpasst haben. Und somit ist er doppelt gestraft und kann absolut nichts dafür.

Im Tierheim wird zwar an seinen Problemen und dem Vertrauen gearbeitet. Aber es fehlen Zeit und die Möglichkeiten, zu intensivem Training, das er bräuchte, um auch die Angst vor Fremden abzulegen. Nichtsdestotrotz ist es schön, zu sehen, dass er sich wenigstens im Tierheim sicher fühlt und die Menschen, die er kennt, nach und nach langsam an sich ran lässt. Aber an manchen Tagen möchte er einfach nicht. Dabei hat er eine süße, fröhliche und liebevolle Seite.

Aktuell können wir leider nicht dabei helfen, eine Familie zu finden, die ihn versteht, da wir ihm einen Transport nach Deutschland nicht zumuten wollen. Das könnte seine bisherigen Fortschritte zerstören. Deshalb sucht er in Spanien ein Zuhause. Und solange das dauert, würde sich das Tierheim über Patenschaften freuen und damit finanzielle Unterstützung für seine Versorgung.