Ronda wurde fast zufällig gerettet. Eigentlich versuchten die Mitarbeiter unseres Partnertierheims Refugio Canino La Reserva schon seit mehr als 2 Wochen einen anderen Hund mittels Fallenkäfig zu sichern, den sie im Ort Guardias Viejas aufgestellt hatten. Silvester war nicht mehr in so weiter ferne, und daher drängte die Zeit. In der Nacht vom 22. auf den 23.12.2020 tappte dann aber Ronda ganz unverhofft in die Falle. Sie wurde natürlich nicht wieder ausgesetzt und kam in die Obhut des Tierheims.

Ronda war kaum ein Jahr alt. Doch trotz des jungen Alters, war sie schon eine sehr misstrauische Mastín-Hündin, die die Nähe zum Menschen nie kennengelernt hat. Wir wissen leider nichts über ihre Vergangenheit, aber sicher war sie hart und Ronda hat gelernt, sich von allem fernzuhalten, was ihr schaden könnte.

Mit den anderen Hunden im Tierheim versteht Ronda sich super. Wenn ein Mensch aber Rondas Gehege betritt, ist sie sehr unsicher, hält Abstand und lässt einen nicht aus den Augen. Wenn man sich ihr nähert, bellt sie. Erst wenn man sich längere Zeit im Gehege aufhält, ohne ihr Aufmerksamkeit zu schenken, beginnt sie, sich wieder zu entspannen. Manchmal traut sie sich sogar näher zu kommen, und wenn sie dabei keine Beachtung erhält, sogar so nah, dass sie nach Jahren endlich an einem schnüffelt und unsicher mit dem Schwanz wedelt. Man darf sie dann nicht ansprechen oder ansehen, sondern muss sie einfach lassen. So dass sie weiter lernen kann, dass ihr nichts passiert und sie zu nichts gezwungen wird.

Manche Hunde, die auf der Straße fernab von Menschen aufgewachsen sind, zeigen dieses Verhalten. Es hat sie schließlich am Leben gehalten, dem Menschen nicht zu nahe zu kommen. Das zu überwinden braucht Zeit und viel Sozialisierungsarbeit. Noch dazu ist Ronda ein Herdenschutzhund, ein spanischer Mastiff. Diese Rasse kann sehr unabhängig sein und trifft in der Regel eigene Entscheidungen. Und auch sonst tut Ronda, was in ihrer Natur liegt: sie meldet Eindringlinge, ist auf der Hut und wachsam.

Um das Vertrauen zu gewinnen, steht Ronda noch ein weiter Weg bevor, der im Tierheim länger dauert als in einem Zuhause, in dem man sich ihr richtig widmen kann. Zumindest fühlt sie sich in ihrer Umgebung in ihrem kleinen Rudel wohl. Sie hat noch ein langes Leben vor sich, das sie hoffentlich Schritt für Schritt auch irgendwann ohne Angst vor Menschen genießen kann. Hunde, die sich so verhalten, haben wenig Chancen darauf, adoptiert zu werden. Daher suchen wir für Ronda Patenschaften, um dem Tierheim bei ihrer Versorgung den Rücken zu stärken