Tucson wurde von der Polizei beschlagnahmt, da seine Besitzer nicht die nötige Lizenz zur Haltung von Listenhunden vorweisen konnten. Ob er ein gutes Zuhause hatte, spielt für die Behörden keine Rolle, denn die Gesetze für potentiell gefährliche Hunderassen sind weder fair noch lässt sich dadurch beurteilen, ob ein Hund als Individuum gefährlich ist oder nicht. Und so kam Tucson, von dem definitiv keine Gefahr für den Menschen ausgeht, am 11.06.2018 in unser Partnertierheim Refugio Canino La Reserva.

Seitdem sitzt er dort fest und die Jahre ziehen an ihm vorüber, auch wenn man ihm sein Alter wirklich nicht ansieht oder anmerkt. Er ist ein Bild von einem Hund, die Fotos werden ihm nicht gerecht. Wenn man an seinem Gehege vorbei geht, quetscht er sich seitlich an das Gitter, so fest er kann, damit man ihn dadurch streichelt. Er verharrt dann in dieser Position, solange man ihn berührt. Er hat es so satt allein zu sein, er ist sehr anhänglich und freundlich zu jedem Menschen.

Er leidet in all den Jahren aber nicht nur daran, dass ihm die menschliche Nähe fehlt. Tucson hat viel Energie und ist auch sehr kräftig. Er braucht mehr Auslastung, Bewegung, Aufgaben und Abwechslung. Er wirkt immer ein wenig wie ein Gefangener in seinem Gehege. Wenn er rauskommt für einen der sehr seltenen Spaziergänge, würde er seine überschüssige Energie gern abfeuern und kann dadurch nur von erfahrenen Menschen geführt werden.

Das macht eine Vermittlung noch schwerer, als es für Hunde seiner Rasse sowieso schon ist. Auch sein Alter, auch wenn man ihn eigentlich wirklich nicht als Senior bezeichnen kann. Vielleicht wird er nie die Chance auf ein Zuhause bekommen. Und daran schuld ist nicht er, sondern die Diskrimierung von Hunden bestimmter Rassen.

Wer für dieses Powerpaket eine Patenschaft übernimmt, hilft dem Tierheim finanziell ein Stück weiter.